Leserbrief NRAbg. a. D. Ridi Steibl: Bürgermeisterinnen gesucht

Wozu schon wieder analysieren?

68576.2Und außerdem ist es für diese Gemeinderatswahl ohnehin zu spät, die KandidatInnenliste ist erstellt. Wir müssen uns für die GR-Wahl 2020 vorbereiten. Die Frauenbewegung war über Jahrzehnte gesellschaftlicher Motor, heute steht dafür der Begriff „Gender“, die Probleme sind die gleichen geblieben! Alle Argumente sind längst auf dem Tisch. Wir wissen: die jungen Frauen haben zu wenig Zeit – wegen Ausbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie etc. – und die älteren Frauen sind nicht gefragt. Ein Bürgermeister um die 70 ist keine Seltenheit, aber eine Frau über 50? Frauen werden alt gemacht weil sie zur tatsächlichen Konkurrenz werden!

Das Missverhältnis des Frauenanteils in Gemeinden, Vereinen etc. regt auf höherer Ebene immer nur kurz vor Wahlen auf. Männer hängen sicher in ihren Seilschaften, Frauen nicht. Kathrin Stainer-Hämmerle weist zu Recht auf den Mangel an Frauennetzwerken und an Coaching hin. Das ist allen bekannt. Längerfristiges und nachhaltiges Handeln in Form von konkreten Aktivitäten ist angesagt. Frauen müssen ihre Netzwerke und Seilschaften aufbauen, dabei sein, wo Entscheidungen getroffen werden, sich konkret und klar artikulieren, und sich nicht scheuen MentorInnen zu suchen. Geschlechtergerechtigkeit ist keine Frauenfrage, und je eher wir das merken desto besser für die Politik!